Die Darm-Hirn-Achse
Wussten Sie schon? Darm und Gehirn kommunizieren miteinander. Die sogenannte Darm-Hirn-Achse macht diese Kommunikation möglich. Sie ist eine Art Autobahn zwischen Darm und Gehirn, über den beide Organe kommunizieren können. Im Darm gebildete Stoffwechselprodukte wie Hormone und Botenstoffe des Nervensystems werden dabei als Vermittler benutzt.
Wenn unsere Darmflora gesund ist, fühlen wir uns ausgeglichener. Gerät die Kommunikation zwischen Darm und Hirn aus dem Takt, kann das auch Auswirkungen auf unsere Stimmungslage haben.
Darmflora und psychisches Gleichgewicht
Die Darmflora ist ein komplexes Ökosystem mit mehr als 1.000 verschiedenen, miteinander wechselwirkenden Mikroorganismen und Bakterien, die ihren Beitrag zu lebensnotwendigen Prozessen wie der Verdauung, Abwehr von Krankheitserregern und Stärkung des Immunsystems leisten. Dabei ist die bakterielle Zusammensetzung der Darmflora, die auch Mikrobiom genannt wird, bei jedem Menschen äußerst unterschiedlich.
Dies ist zum Teil vererbt, aber auch auf Umweltweinflüsse und den individuellen Lebensstil zurückzuführen. So können Stress, Allergien und eine einseitige Ernährung einen negativen Einfluss auf die Darmgesundheit haben. Aber auch chronische Erkrankungen können die Darmflora nachhaltig beeinflussen und aus dem Gleichgewicht bringen. Die Durchlässigkeit des Darms für Keime nimmt zu, wodurch diese verstärkt in die Blutbahn gelangen können.
Die möglichen Folgen:
Stoffwechselstörungen, Entzündungen und psychische Erkrankungen.
In Zusammenhang mit Autismus zeigt sich, dass über die Hälfte der betroffenen Kinder ein gestörtes Mikrobiom aufweisen. Dieses Ungleichgewicht der Darmflora geht oft mit folgenden Symptomen einher:
- erhöhte Infektionsgefahr
- Bauchschmerzen
- Kognitionsstörungen (Denk- und Wahrnehmungsstörungen)
- verändertes Sozialverhalten (erhöhte Angst und Reizbarkeit sowie sozialer Rückzug)
Therapeutisches Potenzial der Probiotika
Das Zusammenspiel von Darm und Hirn kann durch die Einnahme von Probiotika positiv beeinflusst werden und so zu einem allgemeinen Wohlbefinden beitragen.
Neue Studien belegen, dass besonders Bakterienkulturen der Gattung Lactobacillus plantarum PS128 einen positiven Effekt auf das emotionale Verhalten haben. Die vermehrungsfähige Bakterienkultur kann unbeschadet den Magen passieren und über die Produktion von Milchsäure zu einer Ansäuerung des Darmmilieus beitragen. Auf diese Weise können sich Krankheitserreger nur erschwert im Darm ansiedeln.